Bekannte Frauenrechtlerin in Afghanistan überlebt Attentat

Die afghanische Frauenrechtlerin Fausia Kufi ist bei einem Mordanschlag verletzt worden. Kufi gehört auch zur Delegation der Regierung für die geplanten Friedensgespräche mit den Taliban. Sie sei bei dem Attentat gestern am Arm verwundet worden, hieß es auf ihrer offiziellen Facebook-Seite.

Der Anschlag geschah auf einer Schnellstraße nördlich der Hauptstadt Kabul. Zunächst bekannte sich niemand zu der Attacke. Präsident Ashraf Ghani verurteilte die Tat auf das Schärfste, wie Regierungssprecher Sedik Sedikki heute auf dem Kurzmitteilungsdienst Twitter mitteilte.

Die afghanische Regierung und die militant-islamistischen Taliban planen derzeit Friedensgespräche. Die direkten Verhandlungen sollen beginnen, sobald ein Gefangenentausch abgeschlossen ist.

Immer wieder Anschläge auf Menschenrechtler

Bereits in den vergangenen Monaten gab es gezielte Anschläge auf Vertreterinnen und Vertreter von Menschenrechtsorganisationen und religiöse Vereinigungen. Expertinnen und Experten sehen dahinter den Versuch, Afghanistans Zivilgesellschaft vor geplanten Friedensgesprächen einzuschüchtern und zu schwächen.

Die USA hatten mit den Taliban am 29. Februar in Doha ein Abkommen unterzeichnet, das einen Abzug der internationalen Truppen vorsieht. Im Gegenzug sollen die Taliban garantieren, dass von Afghanistan keine Terrorgefahr mehr ausgeht. Das Abkommen verpflichtet die Taliban auch zu innerafghanischen Friedensgesprächen. Dafür war ein Gefangenenaustausch zur Vertrauensbildung vereinbart worden.