D: Höchstwert neuer Fälle seit Ende April

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Deutschland auf den höchsten Wert seit Ende April gestiegen. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 1.707 neue Infektionen. Das geht aus den Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) von heute Früh hervor. Höher lag die Zahl zuletzt am 26. April mit 1.737 registrierten Neuinfektionen.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen lag Anfang April bei mehr als 6.000, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder.

Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg der Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests stark erhöht wurde. Waren es nach RKI-Daten in der Kalenderwoche 31 von 27. Juli bis 2. August noch rund 578.000 (übermittelt von 165 Laboren), lag die Zahl zwei Wochen später schon bei mehr als 875.000 (übermittelt von 181 Laboren).

Steigende Zahlen nicht allein wegen mehr Tests

Die Werte können sich im Zuge von Nachmeldungen noch verändern, zudem können Mehrfachtestungen einzelner Menschen enthalten sein. In der Woche von 20. bis 26. April lag die Zahl der Tests bei rund 364.000 (übermittelt von 178 Laboren) – also wesentlich niedriger als derzeit. Die Rate positiver Ergebnisse lag damals bei fünf Prozent, derzeit liegt sie bei knapp einem Prozent.

Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt. Auch der Epidemiologe Gerard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig sagte: „Der Anstieg der positiven Tests ist nicht allein dem Anstieg der Testungen geschuldet.“