WHO nennt Lage in Europaregion „kontrollierbar“

Die Situation in Sachen Coronavirus ist in der Europaregion der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit 53 Mitgliedsländern anders als im Februar dieses Jahres kontrollierbar. Ausbrüche könnten mit intelligenten, lokalen Maßnahmen unter Kontrolle gebracht werden, sagte heute WHO-Europageneraldirektor Hans Kluge.

Pro Tag werden in den 53 Staaten der WHO-Europaregion derzeit durchschnittlich 26.000 Neuinfektionen registriert. „Wir sind aber nicht wieder dort, wo wir im Februar waren. Wir können lokales, regionales Aufflackern des Virus wieder löschen. Dafür müssen wir intelligente, lokale Maßnahmen ergreifen“, sagte Kluge in einer Onlinepressekonferenz.

Die Situation in Europa sei mittlerweile längst nicht so schwierig wie in anderen Weltregionen, sagte der WHO-Europageneraldirektor: „Das Epizentrum liegt derzeit auf dem amerikanischen Kontinent.“ Kluge appellierte an die Solidarität der Menschen und an die Jugend: „Das Virus ist rücksichtslos“, sagte Kluge. Aus der Situation bei ärmeren Bevölkerungsgruppen und zum Beispiel unter Flüchtlingen wisse man: „Wir dürfen niemanden zurücklassen. Das Virus verschärft Ungleichheit.“

Da immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene infiziert würden, müsse man an sie appellieren: „Kein Jugendlicher will einen Sommer verpassen. Aber: Verbreitet Freude, nicht das Virus!“ Der Anteil der 15- bis 24-Jährigen an den neuen Coronavirus-Infektionen sei laut einer Studie von ehemals 4,5 Prozent auf bis zu 15 Prozent gestiegen.