Voestalpine wirft dritten Hochofen in Linz wieder an

Inmitten der Coronavirus-Krise gibt es beim Stahlkonzern voestalpine in Teilbereichen zarte Signale einer konjunkturellen Entspannung. Deshalb will das Unternehmen seinen dritten Hochofen in Linz, der vorübergehend stillgelegt wurde, Anfang September wieder hochfahren, wie es heute hieß.

„Wir haben gesagt, wir fahren wieder hoch, wenn wir bei 80 Prozent der Auslastung sind, das ist jetzt der Fall“, sagte Konzernsprecher Peter Felsbach im Vorfeld der Vorstandssitzung am Montag. „Wir merken, dass es vor allem im hochqualitativen Bereich eine Erholung der Nachfrage gibt.“

Die stufenweise Erholung vor allem in der Automobil-, Elektro- und verarbeitenden Industrie führe zu einem erhöhten Bedarf an hochqualitativen Stahlgütern und mache diesen Schritt möglich. Erste Anzeichen einer Verbesserung verzeichneten auch die Marktsegmente Maschinenbau und Energie. Im Bereich Luftfahrt sowie im Erdöl- und Gasrohrsegment hingegen läuft es aber nach wie vor schlecht. Da baut die voestalpine auch stark Personal ab.

Rund einen Monat bis zur normalen Auslastung

Das Hochfahren des dritten Hochofens in Linz werde seit dieser Woche vorbereitet und starte Anfang September. Es dauert den Angaben zufolge rund einen Monat, bis die normale Produktionskapazität erreicht ist. Die voestalpine erzeugt ihre Stahlprodukte in Österreich an zwei Standorten und betreibt dafür in Summe fünf Hochöfen – drei davon in Linz: einen großen und zwei kleine. Einer der beiden kleinen wird nun wieder angeworfen.

Die drei Hochöfen in der oberösterreichischen Landeshauptstadt haben eine Produktionskapazität von fünf Millionen Tonnen Roheisen pro Jahr – 60 Prozent davon entfallen auf den großen und jeweils 20 Prozent auf die beiden kleinen. Die Steel Division der voestalpine erzeugt in Linz Stahlprodukte für alle Premium-Automobilhersteller und deren Zulieferer, für die europäische Hausgeräte- und Maschinenbau- sowie die Energieindustrie.