„Golden State Killer“ verurteilt

Ein Jahrzehnt lang hat der „Golden State Killer“ Kalifornien in Angst und Schrecken versetzt. Er ermordete mindestens 13 Menschen und vergewaltigte Dutzende Frauen. Jetzt wurde der geständige US-Serienmörder und Vergewaltiger Joseph DeAngelo zu mehrfach lebenslanger Haft verurteilt. Richter Michael Bowman gab gestern in der kalifornischen Hauptstadt Sacramento das Strafmaß bekannt. Der 74-jährige DeAngelo bat seine Opfer um Entschuldigung.

Joseph James DeAngelo vor Gericht
Reuters/Santiago Mejia

„Ich habe all Ihren Aussagen zugehört“, sagte der frühere Polizist, der im Rollstuhl in den Gerichtssaal gebracht wurde, an die überlebenden Opfer gewandt. „Jeder Einzelnen. Und ich entschuldige mich aufrichtig bei jedem, den ich verletzt habe.“

Deal mit Anklage

DeAngelo hatte im Zuge einer Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft 13 Morde und rund 50 Vergewaltigungen zwischen Mitte der 1970er und Mitte der 1980er Jahre gestanden. Im Gegenzug für seine Geständnisse verzichtet die Anklage auf eine Forderung nach der Todesstrafe. Bei der mehrfach verhängten lebenslangen Haftstrafe ist eine vorzeitige Haftentlassung ausgeschlossen.

DNA-Spuren wurden DeAngelo zum Verhängnis

Die Verbrechensserie des „Golden State Killers“ hatte 1975 mit Taten in der Gegend von DeAngelos Wohnort Sacramento begonnen, später griff der Täter in ganz Kalifornien Frauen an. DeAngelo drang häufig nachts maskiert in die Häuser seiner Opfer ein und vergewaltigte sie. Die Taten endeten offenbar 1986 mit der Vergewaltigung und Ermordung einer 18-Jährigen.

Erst 2018 konnte DeAngelo gefasst werden. Die Ermittler waren ihm auf die Spur gekommen, indem sie eine an einem Tatort gefundene DNA-Spur mit Daten einer Internetseite für Ahnenforschung abglichen. Dabei stießen sie auf einen Verwandten DeAngelos und konnten den Kreis der Verdächtigen immer weiter eingrenzen.