Vier Soldaten in Mali durch Sprengsatz getötet

Im von einem Militärputsch erschütterten westafrikanischen Staat Mali sind heute vier Soldaten durch einen Sprengsatz getötet worden. Ein weiterer wurde nach Angaben aus Militärkreisen schwer verletzt. Die malischen Soldaten seien mit ihrem Fahrzeug an dem Sprengsatz vorbeigefahren, als dieser in der Grenzregion zu Burkina Faso explodierte.

Der Vorfall ereignete sich vier Tage nach dem Militärputsch gegen Präsident Ibrahim Boubacar Keita. Um in der andauernden politischen Krise in Mali zu vermitteln, wollten sich Vertreter der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) heute mit Mitgliedern der Militärjunta sowie dem in den Händen der Putschisten befindlichen Präsident Keita treffen.

Zunächst sei am Nachmittag ein Treffen mit den Militärs geplant, dann solle der gefangen gehaltene Keita besucht werden, hieß es aus ECOWAS-Kreisen. Die aus 15 westafrikanischen Staaten bestehende Organisation hatte sich kurz nach dem Putsch auf die Seite Keitas gestellt und seine Rückkehr ins Amt gefordert.

Präsident festgenommen

Soldaten der malischen Armee hatten am Dienstag einen Militärstützpunkt nahe der Hauptstadt Bamako besetzt und geputscht. Präsident Keita verkündete nach seiner Festnahme und unter dem Druck der Militärs seinen sofortigen Rücktritt und die Auflösung des Parlaments, um nach eigenen Angaben ein Blutvergießen zu verhindern.

Keita stand seit geraumer Zeit unter Druck, weil es ihm unter anderem nicht gelungen war, die seit 2012 andauernden Angriffe von Islamisten vor allem im Norden des Landes unter Kontrolle zu bringen. Verschleppte politische Reformen, eine schwächelnde Wirtschaft und Korruptionsvorwürfe verschlechterten die Lage zudem.