Commerzialbank: RLB-OÖ-Chef sieht Kontrollversagen

Die Raiffeisen-Landesbank Oberösterreich (RLB-OÖ) wird sowohl bei dem Skandal rund um die Commerzialbank Mattersburg als auch beim insolventen Zahlungsabwickler Wirecard zur Kasse gebeten. Im Falle Mattersburg wirft Bankchef Heinrich Schaller den Behörden Versagen vor und fordert neue Regeln für die Aufsicht. Beim Betrugsfall Wirecard muss die Bank zum Halbjahr 30 Mio. Euro wertberichtigen.

Die Manipulationen bei der burgenländischen Commerzialbank Mattersburg, die einmal eine Raiffeisen-Bank war, bewertet Schaller als „unglaublich und unfassbar“. „Jetzt sind richtigerweise die Juristen am Zug. Es ist zu hinterfragen, wie es dazu kommen konnte, dass die Kontrolle komplett versagt hat. Und dann sind die Konsequenzen zu ziehen“, so der Banker.

Aus seiner Sicht muss man sich anschauen, wie so etwas in Zukunft verhindert werden kann. „Ob das eine Aufsichtsreform sein muss, weiß ich nicht, aber die Regeln müssen geändert werden: Auf der einen Seite sind sie völlig überbordend, auf der anderen Seite offensichtlich trotzdem falsch, weil sie Gravierendes nicht verhindern, weil nicht einmal die Grundregeln eingehalten wurden.“

Hoffen auf 20 Prozent bei Wirecard

Wirecard hat noch Kredite von 45 Mio. Euro bei der RLB OÖ ausständig. 30 Mio. Euro davon sollen nun wertberichtigt werden. „Wir glauben nicht, dass wir das zur Gänze verlieren, rund 20 Prozent könnten wir zurückbekommen“, sagte Schaller der „Presse“ am Wochenende.