Schüsse auf Afroamerikaner: Neue Proteste in USA

In den USA ist es erneut zu Protesten gekommen, nachdem ein Afroamerikaner bei einem Polizeieinsatz schwer verletzt worden war. Polizisten hätten auf den angeblich unbewaffneten Mann in der Stadt Kenosha im Staat Wisconsin mehrmals geschossen, teilte Gouverneur Tony Evers auf Twitter mit.

Dem Mann sei „am helllichten Tag mehrfach in den Rücken geschossen worden“. Die Schüsse seien gefallen, nachdem Beamte gestern Nachmittag wegen eines „häuslichen Zwischenfalls“ alarmiert worden seien, teilte die Polizei mit. Wie es zu den Schüssen kam, wurde nicht erklärt.

Ausschreitungen und weitere Schüsse

Danach kam es zu Protesten. Auf Bildern in Sozialen Netzwerken war zu sehen, wie eine große Menschenmenge durch die Straßen zog und Steine und Molotowcocktails auf die Polizei warf. Ein Polizist soll verletzt worden sein. Es wurde eine Ausgangssperre für den Rest der Nacht verhängt.

Ein Video, das in Sozialen Netzwerken kursierte, zeigt, wie der Mann auf ein Auto zugeht, gefolgt von zwei Polizisten, von denen einer auf ihn schießt, als er die Autotür öffnet. Die Justizbehörden teilten heute mit, dass Ermittlungen eingeleitet und die beteiligten Beamten auf Zwangsurlaub geschickt worden seien.

„Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Verantwortung“

Evers sagte: „Wir stehen an der Seite all derer, die Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Verantwortung für das Leben der Schwarzen in unserem Land gefordert haben und weiterhin fordern.“ Er verwies auf den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einer Kontrolle durch weiße Polizisten im Mai im US-Staat Minnesota und andere Opfer brutaler Strafverfolgung.

Seit dem Tod von Floyd kommt es in den USA immer wieder zu Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus. Zum Teil schlugen die Proteste in Gewalt um.