Südkorea schließt Schulen in Seoul

Zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie haben die südkoreanischen Behörden für den Großraum Seoul Onlineunterricht angeordnet. Alle Vorschulen und Schulen in den Städten Seoul und Incheon und in der Nachbarprovinz Gyeonggi sollten ab morgen ihren Unterricht aus den Klassenzimmern per Internet virtuell zu den Kindern nach Hause verlegen, erklärten die Behörden nun.

Die Anordnung gilt vorerst bis zum 11. September. Nur für Schülerinnen und Schüler im letzten Jahr gibt es weiter Präsenzunterricht, damit sie sich optimal auf ihre Abschlussprüfungen vorbereiten können.

„Das alarmierende Auftreten von Masseninfektionen seit August zeigt sich in Infektionen unserer Schüler und Mitarbeiter“, so Bildungsministerin Yoo Eun Haen. In den vergangenen zwei Wochen steckten sich fast 200 Schüler und Mitglieder des Schulpersonals mit dem Coronavirus an.

Auflagen in Seoul wiederholt verschärft

Südkorea hatte die erste CoV-Welle im Frühjahr rasch unter Kontrolle bekommen und wurde mit seiner Strategie „Nachverfolgen, testen, behandeln“ zum weltweiten Vorbild. Mittlerweile gibt es aber eine Reihe neuer Infektionsherde im Land.

Im Großraum Seoul, in dem rund die Hälfte der 52 Millionen Einwohner Südkoreas leben, wurden die CoV-Auflagen daher wiederholt verschärft. So wurden große Versammlungen untersagt und Risikoorte wie Nachtclubs und Karaoke-Bars geschlossen.

Heute meldeten die Behörden 280 neue Fälle in Südkorea. Damit gab es den zwölften Tag in Folge eine dreistellige Zahl an Neuinfektionen. Mit insgesamt 17.945 nachgewiesenen Ansteckungen hat Südkorea im internationalen Vergleich allerdings eine eher geringe Fallzahl.