Briatore gründete das Nachtlokal 1998 in der Badeortschaft Porto Cervo, um „Glamour und Getummel zurück an die Costa Smeralda zu bringen“, wie es auf der Website des Clubs heißt. In kürzester Zeit sei der „Billionaire“ im internationalen Jetset berühmt und beliebt geworden. Derzeit schreckt er Besucher hingegen ab: 63 Mitarbeiter wurden zuletzt positiv auf das Coronavirus getestet, berichteten sardische Medien am Dienstag.
Die infizierten Mitarbeiter befinden sich unter Quarantäne. Auch Briatore selbst ist erkrankt und wurde in die Mailänder Klinik San Raffaele eingeliefert. Der 70-Jährige liege nicht auf der Intensivstation, berichtete die Nachrichtenagentur ANSA. Im Restaurant könnte sich zudem laut Medienangaben der serbische Fußballtrainer Sinisa Mihajlovic angesteckt haben, der nach einem Urlaub in Porto Cervo positiv auf das Coronavirus getestet wurde.
Lokal im Streit geschlossen
Der 70-jährige Briatore hatte sein Lokal am 17. August geschlossen – aus Protest gegen den Bürgermeister der Ortschaft, der ein Musik-Aus ab Mitternacht verordnet hatte. „Wieder einmal ein Bürgermeister, der gegen den Tourismus eingestellt ist“, kritisierte Briatore.
„Obwohl alle Infizierten symptomfrei sind, haben sich unsere Mitarbeiter aus Verantwortungsbewusstsein unter Quarantäne gestellt“, berichteten die Chefs des Lokals nun. In Porto Cervo wurde ein weiteres Lokal geschlossen, nachdem ein Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden war.
Sorge um Tourismus
Für den ehemaligen Formel-1-Manager gleicht die CoV-Ausbreitung in seinem Lokal einem PR-Desaster – auch wenn die Schließung des Clubs Briatore finanziell kaum schmerzen dürfte. Ihm gehört neben dem Club noch eine Modelinie und Hotels sowie der Londoner Fußballverein Queens Park Rangers. Briatore wurde abseits des Motorsports in der Klatschpresse vor allem durch seine Liebschaften mit Models bekannt. Mit Heidi Klum hat Briatore eine 2004 geborene Tochter.
Briatores Bekanntheit zieht wiederum andere Prominente nach Sardinien. Dass nun weniger Reisende kommen, davor fürchten sich Touristiker und Politik auf der Insel. Hier stieg die Zahl der Neuinfizierten in den vergangenen Wochen stark an. Der Präsident Sardiniens, Christian Solinas, bestritt, dass die Insel für Urlauber gefährlich sei: „Wir sind keine verpestete Insel.“ Laut den sardischen Behörden hätten Touristen die Infektionen auf die Insel gebracht. „Bis zum 5. August waren wir die italienische Region mit den geringsten Ansteckungen“, sagte der Präsident des Regionalparlaments, Michele Pais.