Nach Haft und Hausarrest: Ronaldinho wieder in Brasilien

Der frühere brasilianische Fußballstar Ronaldinho und sein Bruder Roberto de Assis haben Paraguay verlassen und sind wieder in Brasilien. Die beiden kamen auf internationalen Flughafen der Metropole Rio de Janeiro an, wie das brasilianische TV gestern (Ortszeit) berichtete.

Fast ein halbes Jahr hatten Ronaldinho und Assis im Gefängnis und in Hausarrest in einem Hotel in der paraguayischen Hauptstadt Asuncion verbracht. Am Montag waren die Brüder gegen die Zahlung von rund 170.000 Euro aus dem Hausarrest entlassen worden. In einem Privatflugzeug kehrten sie nach Rio zurück.

Die Stadt hatten Ronaldinho und Assis vor Gericht als ständigen Wohnort angegeben. Sollten sie diesen in den kommenden zwölf Monaten wechseln, müssen sie das bei der paraguayischen Justiz melden.

Mit falschen Dokumenten erwischt

Der zweimalige Weltfußballer und Weltmeister von 2002 und sein Bruder waren kurz nach ihrer Einreise nach Paraguay Anfang März mit falschen paraguayischen Ausweisdokumenten erwischt worden. Nach Angaben von Ronaldinho hatten Geschäftspartner ihnen die Pässe bei ihrer Ankunft übergeben.

Er habe nicht gewusst, dass die Ausweise illegal gewesen seien – diese Argumentation übernahmen auch die Verteidigung und schließlich die Staatsanwaltschaft.

Ronaldinhos Bruder dagegen habe darüber Kenntnis gehabt. Die beiden waren im November 2018 in Brasilien die Reisepässe entzogen worden, weil sie Strafzahlungen in Millionenhöhe nicht geleistet hatten. Die Strafe war verhängt worden, da sie bei der Bebauung eines Grundstücks schwere Umweltschäden verursacht haben sollen.

Ermittlungen ausgeweitet

Die Ermittlungen in dem Fall wurden inzwischen ausgeweitet; es geht um Geldwäsche und die Bildung einer kriminellen Vereinigung. 18 Verdächtige wurden festgenommen. Dabei handelt es sich größtenteils um Beamte der Einwanderungsbehörde und Polizisten.

Ronaldinho, ehemaliger Profi unter anderem des FC Barcelona und des AC Milan, verbrachte 32 Tage – inklusive seines 40. Geburtstags – im Gefängnis. Im April wurden er und Assis gegen eine Kaution von umgerechnet 1,47 Millionen Euro in den Hausarrest entlassen. Seitdem hatten sie im Hotel das weitere Verfahren abgewartet.