Triebwerkshersteller Rolls-Royce will Geschäftsteile abstoßen

Der britische Triebwerkshersteller Rolls-Royce will sich nach einem Milliardenverlust in der Coronavirus-Krise von Geschäftsteilen trennen, um wieder zu Geld zu kommen. Der Verkauf von Beteiligungen wie dem spanischen Hersteller ITP Aero könne mehr als zwei Milliarden britische Pfund (2,2 Mrd. Euro) einbringen, teilte der Rivale von General Electric, Pratt & Whitney und MTU heute in London mit.

Angesichts der schweren Krise, in die die Pandemie die gesamte Luftfahrtbranche gestürzt hat, versucht Rolls-Royce-Chef Warren East die Bilanz des Konzerns zu stärken. Einschließlich ungenutzter Kreditlinien verfügte Rolls-Royce Ende Juni über eine Liquidität von 6,1 Mrd. Pfund. Seitdem hat sich das Unternehmen einen weiteren Kredit über zwei Mrd. Pfund gesichert.

Im ersten Halbjahr brach der Umsatz um mehr als ein Viertel auf 5,8 Mrd. Pfund ein. Nachdem das Unternehmen bereits ein Jahr zuvor in den roten Zahlen gesteckt hatte, schwoll der Nettoverlust nun von 909 Mio. auf 5,4 Mrd. Pfund an. Neben einem Verlust im laufenden Geschäft trug dazu vor allem eine Wertberichtigung auf Geschäfte zur Absicherung von Währungskursen bei.