Straßennamen, Schilder: Genf macht Frauen sichtbarer

Die Schweizer Stadt Genf will Frauen im Stadtleben sichtbarer machen: Zehn Straßen und Plätze werden umbenannt, um prominente Frauen zu feiern, beschloss die Kantonsregierung gestern Abend. Anfang des Jahres hatte die Stadt bereits begonnen, die Männerfiguren auf Verkehrsschildern etwa an Zebrastreifen teils durch Frauendarstellungen zu ersetzen.

Aus dem „Platz der 22 Kantone“ wird nun der „Place Lise-Girardin“. Lise Girardin (1921–2010) war die erste Bürgermeisterin der Stadt. Der „Avenue William-Favre“, benannt nach einem Politiker und Kunstliebhaber, wird künftig auch der Namen von dessen Schwester Alice Favre hinzugefügt. Sie war Präsidentin des Genfer Roten Kreuzes. Gewehrt gegen eine Umbenennung haben sich dagegen die Anrainer der Straße Rue Jean-Violette, die den Künstlernamen des Autors Frederic-Jean von Gunten (1876–1964) trägt.

Es werden weitere Straßen und Plätze für Umbenennungen gesucht. Den Anstoß gab die Initiative „100Elles*“ (etwa: 100 sie). Nach ihren Angaben waren bisher nur sieben Prozent der rund 600 Straßen im Kanton Genf nach Frauen benannt.