27 tote Delfine auf Mauritius – Verbindung zu Ölkatastrophe?

Einen Monat nach einer Ölkatastrophe vor der Küste von Mauritius sind in dem Urlaubsparadies 27 tote Delfine an Land gespült worden. Das bestätigte Jasvin Sok Appadu vom Marineministerium gestern. Allerdings ist unklar, ob der Tod der Delfine mit dem Ölaustritt des havarierten Frachters vor der Südostküste der Insel in Verbindung steht. Dafür gebe es im ersten Bericht der Autopsien keine Hinweise, sagte Appadu. Man warte derzeit auf weitere Untersuchungsergebnisse.

Allerdings hinterfragten Umweltschützer die ersten Ergebnisse. Sunil Dowarkasing, ein ehemaliger Mitarbeiter von Greenpeace und unabhängiger Umweltberater, glaubt, die Regierung wolle „die Auswirkungen der Ölkatastrophe herunterspielen“. „Wir hoffen auf und fordern eine transparente, schnelle und öffentliche Untersuchung“, sagte Greenpeace-Sprecher Tal Harris.

Gestarandeter Wal auf Mauritius
APA/AFP/L’Express Maurice/Beekash Roopun

Die Delfine wurden laut Appadu vor allem in Pointe aux Feuilles und Deux Freres gefunden, mehrere Kilometer nördlich von dem Ort des Schiffsunglücks. Vor einem Monat war der japanische Frachter „Wakashio“ auf einem Korallenriff vor Pointe d’Esny auf Grund gelaufen. Nachdem ein Tank gerissen war, waren Tonnen von Treibstoff in die Lagune geflossen. Die Regierung des Inselstaats im Indischen Ozean nannte es das schlimmste ökologische Desaster, das das Urlaubsparadies je erlebt hat. Der vordere und längere Teil des Schiffs ist inzwischen im Ozean versenkt worden.