Migration: Rom entsendet Schiffe zur Entlastung Lampedusas

Die italienische Regierung entsendet drei Schiffe nach Lampedusa, die 300 Geflüchtete von der Insel aufs Festland bringen sollen. Der Beschluss wurde nach dem vehementen Protest des Bürgermeisters der Mittelmeerinsel Salvatore Martello wegen der Landung von fast 1.000 Geflüchteten am Wochenende ergriffen. Martello hatte mit einem „Streik“ der gesamten Insel aus Protest gegen die Regierung gedroht.

Martello beklagte, dass in der Flüchtlingseinrichtung der Insel 1.500 Menschen untergebracht seien. „Die Lage ist unerträglich. Entweder ergreift die Regierung in Rom sofortige Beschlüsse, oder die ganze Insel wird streiken“, sagte der Bürgermeister von Lampedusa.

Zwei Quarantäneschiffe sind vor Sizilien und Lampedusa vor Anker, an Bord sind Hunderte Geflüchtete, die nach ihrer Ankunft isoliert werden. Rund 18.000 Geflüchtete sind seit Anfang 2020 in Italien nach Fahrten über das Mittelmeer eingetroffen. Im Vergleichszeitraum 2019 waren es 4.878.