Russland will Impfstoff im September ausliefern

Nach der frühen Freigabe eines Coronavirus-Impfstoffes in Russland sollen größere Mengen des Vakzins in den nächsten Wochen ausgeliefert werden. Die ersten größeren Lieferungen beginnen im September, wie der russische Gesundheitsminister Michail Muraschko heute in Irkutsk am Baikalsee der Staatsagentur TASS zufolge sagte.

Im November und Dezember solle dann die maximale Menge bereitstehen. Nach früheren Angaben soll der Impfstoff anfangs für den russischen Markt bestimmt sein.

Freigabe noch vor Ende der Testphase

Der Impfstoff mit dem Namen „Sputnik V“ wurde vor drei Wochen für eine breite Anwendung in der Bevölkerung registriert. Diese Genehmigung erfolgte, bevor die wichtige Testphase III überhaupt begonnen hatte.

Erst in dieser Phase wird gewöhnlich an sehr vielen Teilnehmern überprüft, ob und wie gut ein Wirkstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt und welche Nebenwirkungen auftreten. Das Vorgehen Moskaus löste international viel Kritik aus.

Dem Gesundheitsminister zufolge wurden für die dritte Testphase bereits mehr als 2.500 Freiwillige gefunden. 40.000 sollen es insgesamt werden. Parallel dazu sollen bereits Lehrer und Gesundheitspersonal geimpft werden. „Dies ist absolut freiwillig“, sagte Muraschko.