Mehr als 400 Flüchtlinge überquerten Ärmelkanal

Mindestens 409 Flüchtlinge haben gestern in kleinen Booten über den Ärmelkanal Großbritannien erreicht. Nach den Statistiken der britischen Nachrichtenagentur PA ist das ein neuer Rekord innerhalb eines einzigen Tages.

Etliche kleine Boote machten sich gestern bei ruhigem und sonnigem Wetter von Frankreich aus auf den Weg über den Ärmelkanal. Viele der Menschen wurden von Grenzpolizisten im Wasser abgefangen, das britische Innenministerium sprach zunächst von mindestens 27 „Vorfällen“. Andere schafften es Berichten zufolge mit ihren Booten bis an die Küste. Gute Wetterbedingungen gelten als Grund für die vermehrten Überfahrten. Der vorherige Tagesrekord lag der Statistik zufolge bei 235 Migranten.

Immer öfter Babys unter Geflüchteten

In diesem Jahr haben damit bereits mehr als 5.500 Menschen den Meeresarm zwischen Frankreich und Großbritannien überquert – ein Rekord. Im ganzen Jahr 2018 erreichten hingegen nur knapp 300 Flüchtlinge und andere Migranten die englische Küste, 2019 waren es schon mehr als 1.800. Auch die Zahl der Kinder, darunter Babys, nimmt den Behörden zufolge zu. London erhöht nun deutlich den Druck auf Paris, die Schlepperkriminalität schärfer zu bekämpfen.

Premierminister Boris Johnson, der sein Land als „Ziel und Magnet“ für organisierte Schlepper bezeichnete, kündigte gesetzliche Verschärfungen an.