„Bullshit Jobs“-Autor David Graeber tot

Der Anthropologe und Mitinitiator der „Occupy Wall Street“-Bewegung, David Graeber, ist in Venedig 59-jährig gestorben. Das teilte seine Agentin Melissa Flashman gestern Abend mit. Graeber hatte zuletzt mit seinem Buch „Bullshit Jobs“ international für Furore gesorgt.

David Graeber, Anthropologe und Mitinitiator der „Occupy Wall Street“-Bewegung
AP/Michelle Mcloughlin

Graeber untersuchte als Professor an der London School of Economis anarchistische und antikapitalistische Bewegungen. Am bekanntesten war Graeber für seine Rolle in der „Occupy“-Bewegung. Die Graswurzelbewegung hatte sich in Reaktion auf die Finanzkrise 2008 gebildet.

Bekennender Anarchist

1961 in den Vereinigten Staaten geboren, unterrichtete Graeber bis zu seiner Entlassung im Jahr 2007 als Anthropologe in Yale. Nach mehreren Jahren am Goldsmith-College in London wechselte er zur London School of Economics. Er war bekennender Anarchist.

Kritische Analyse der aktuellen Arbeitswelt

In „Bullshit Jobs“ unterzog Graeber die aktuelle Arbeitswelt einer kritischen Analyse, die 2018 auch auf Deutsch erschien. Graebers These darin lautet: Sinnvolle Arbeit stirbt durch die Automatisierung zunehmend aus. Ihr Ersatz: sinnlose Tätigkeiten, die eine „Narbe auf unserer Kollektivseele“ hinterlassen – „Bullshit-Jobs“.

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