Österreich bei Bodenverbrauch im Spitzenfeld

Der WWF fordert einen Bodenschutzvertrag gegen den unkontrollierten Flächenfraß. „Österreich liegt beim Bodenverbrauch im internationalen Spitzenfeld. Tagtäglich verlieren wir im Schnitt 13 Hektar Boden. Das befeuert sowohl das Artensterben als auch die Klimakrise“, sagte WWF-Programmleiterin Hanna Simons. 13 Hektar entsprechen rund 18 Fußballfeldern.

Außerdem nehme die Gesundheit der Bevölkerung und die Ernährungssicherheit Schaden, „wenn Österreich weiter so zubetoniert wird“, so Simons in einer Aussendung. Der überwiegende Teil der Österreicherinnen und Österreicher teilt offenbar die Ansicht des WWF, dass gegen den Flächenfraß legistische Schritte ergriffen werden müssen.

86 Prozent wollen strengere Gesetze

Einer aktuellen market-Umfrage zufolge, die der WWF Österreich in Auftrag gegeben hat, verlangen 86 Prozent von 1.008 Befragten strengere Gesetze und Maßnahmen gegen die Verbauung der Landschaft und den Flächenverbrauch. Insgesamt 87 Prozent sind dafür, dass bei der Genehmigung von Infrastrukturprojekten strenger auf die Natur geachtet wird.

„Die Menschen spüren den hohen Bodenverbrauch bereits sehr stark in ihrem eigenen Umfeld und wollen dafür konkrete Lösungen“, kommentierte market-Studienleiterin Birgit Starmayr die Ergebnisse der repräsentativen Erhebung. 76 Prozent der Befragten seien der Meinung, dass die Politik zu wenig gegen den Flächenverbrauch tut, immerhin 73 Prozent gehen von zu viel Neuverbauung in ihrer unmittelbaren Wohnumgebung aus. Mehr als die Hälfte der Befragten sieht Erholungsgebiete im eigenen Bundesland vom Flächenfraß bedroht.

Unter dem Motto „Natur statt Beton“ startet der WWF eine Petition gegen den Flächenfraß, um den Bodenverbrauch auf maximal einen Hektar pro Tag zu reduzieren. „Die Bundesregierung hat einen Aktionsplan gegen den Bodenverbrauch versprochen und muss dafür strukturell wirksame Maßnahmen liefern. Das ist gerade jetzt wichtig, denn der Neustart nach der Coronavirus-Krise darf nicht zur rücksichtslosen Verbauung Österreichs missbraucht werden“, erläuterte Simons.