Deutliche Impflücke bei Pneumokokken-Erkrankungen

Die Durchimpfungsrate gegen im schlimmsten Fall tödlich verlaufende Pneumokokken-Erkrankungen ist in Österreich niedrig. Lediglich 15 Prozent der 19- bis 69-jährigen Bevölkerung hat eine Vakzine erhalten, die nicht nur das Risiko, an einer bakteriellen Lungenentzündung zu erkranken, verringert, sondern auch dabei hilft, das Gesundheitssystem zu entlasten.

Im anstehenden Herbst wird der Organismus mit einer Vielzahl von Krankheitserregern konfrontiert, wodurch die Gefahr für Atemwegserkrankungen steigt. „Es wäre fatal, wenn das Gesundheitssystem während der Covid-19-Pandemie durch vermeidbare Erkrankungen wie Pneumokokken zusätzlich belastet wird“, meinte Rudolf Schmitzberger, Leiter des Impfreferats der Österreichischen Ärztekammer (ÖAK), bei einer Pressekonferenz.

Pneumokokken sind Bakterien, die über Tröpfcheninfektion übertragen werden. Sie besiedeln den Nasen-Rachen-Raum und können bei einem geschwächten Abwehrsystem schwere invasive Erkrankungen wie Blutvergiftungen, Gehirnhautentzündungen oder Lungenentzündungen verursachen. In schlimmen Fällen müssen Patienten auf einer Intensivstation behandelt werden oder versterben.