Brände in griechischem Flüchtlingslager

Das größte Flüchtlingslager in Griechenland ist in der Nacht wegen mehrerer Brände teilweise evakuiert worden. Ein Feuer brach innerhalb des Lagers Moria auf der Insel Lesbos aus, zwei weitere in der Landschaft der Umgebung, wie die Feuerwehr heute mitteilte.

Starke Winde, die zum Teil bis zu 60 km/h erreichten, fachten die Flammen an. Hilfsorganisationen und freiwillige Helfer berichteten von Menschen, denen Rauch und Flammen die Fluchtwege abgeschnitten hätten.

Spekulationen über Ursache

Über die Ursachen der Brände gab es unterschiedliche Angaben: Manche Lagerbewohner sprachen von Brandstiftung von Inselbewohnern, anderen Berichten zufolge hatten Migranten selbst Feuer gelegt und behinderten danach die Feuerwehr bei den Löscharbeiten. Die Einsatzkräfte der Insel kämpfen parallel mit einem großen Waldbrand rund 25 Kilometer nordwestlich von Moria.

Das Flüchtlingslager Moria ist seit Jahren heillos überfüllt, derzeit leben dort nach Angaben des griechischen Migrationsministeriums rund 12.600 Flüchtlinge und Migranten – bei einer Kapazität von 2.800 Plätzen. Seit vergangener Woche treten zudem immer mehr Fälle von Coronavirus-Infektionen auf, weshalb das Lager unter Quarantäne gestellt worden ist.