WWF: Artensterben geht rasant weiter

Die Entwicklung der Bestände vieler Wirbeltierarten wird im „Living Planet Report“ des WWF erfasst – und die Bilanz der 2020-Ausgabe ist düster: Die global untersuchten Populationen von Säugetieren, Vögeln, Amphibien, Reptilien und Fischen sind im Schnitt um über zwei Drittel eingebrochen. Als Hauptursachen nennt die Organisation die Vernichtung von Wäldern und die Ausbreitung der Landwirtschaft.

Die Zerstörung des Tierlebens habe sich in den vergangenen Jahren weiter beschleunigt, sagte der internationale Direktor des WWF, Marco Lambertini, der Nachrichtenagentur AFP. 2016 habe seine Organisation eine Zerstörung der Tierwelt von 60 Prozent dokumentiert, nur vier Jahre später seien es bereits fast 70 Prozent. Dieser Zeitraum sei „ein Augenblick“ im Vergleich zu den „Millionen von Jahren, die viele Arten auf unserem Planeten gelebt haben“.

Der „Living Planet“-Index beruht auf Daten von 4.392 Arten und 20.811 Wirbeltierpopulationen. Die prozentuale Veränderung spiegelt die durchschnittliche proportionale Veränderung der Größe der Bestände über einen längeren Zeitraum wider – nicht die Anzahl der verlorenen Einzeltiere. In den am stärksten betroffenen Süßwasser-Lebensräumen haben die untersuchten Bestände sogar einen Verlust von durchschnittlich 84 Prozent erlitten. Insgesamt falle das Barometer des „Living Planet"-Berichts in seiner 13. Auflage auf einen neuen Tiefstand. “