Wohl deutlich mehr US-Amerikaner infiziert als bekannt

In den USA haben sich einer Hochrechnung zufolge zu Beginn der Pandemie wohl rund neunmal so viele Menschen mit dem Virus infiziert wie nach den offiziellen Statistiken bekannt.

Im Zeitraum von etwa Mitte Jänner bis Mitte April habe es im Land womöglich bereits rund sechseinhalb Millionen Fälle gegeben, schreiben die Wissenschaftler um Jade Benjamin-Chung und Sean Wu von der University of California in Berkeley im Fachjournal „Nature Communications“. Offizielle Statistiken geben für diesen Zeitraum 721.245 Fälle an. In den USA leben rund 330 Millionen Menschen.

Eine deutliche Dunkelziffer gibt es nach Experteneinschätzung auch in etlichen anderen Ländern, zum Beispiel in Indien und Brasilien.

Die Differenz liege in den USA unter anderem in der geringen Zahl von Tests begründet, so die Forscher. Zu Beginn der Ausbreitung in den USA seien in Krankenhäusern nur Patienten mit gemäßigten bis starken Symptomen getestet worden – viele Infizierte haben jedoch nur milde oder überhaupt keine Symptome. Zudem hätten nicht alle Tests akkurate Ergebnisse geliefert.