Dutzende Tote bei Angriffen in DR Kongo

Im Nordosten der Demokratischen Republik (DR) Kongo sind bei zwei Angriffen innerhalb weniger Tage mindestens 58 Menschen getötet worden. Nach Behördenangaben starben durch Attacken mutmaßlicher Islamisten in der Provinz Ituri am Dienstag 23 Menschen und gestern 35. Große Teile der Bevölkerung seien aus ihren Häusern geflohen.

Die Behördenvertreter machten Kämpfer der islamistischen Miliz Alliierte Demokratische Kräfte (ADF) für die Angriffe verantwortlich. Streitkräfte seien an Ort und Stelle und stünden „in Kontakt mit dem Feind“, sagte Adjio Gidi, der Innenminister von Ituri.

„Menschen sind durch alle Arten von Waffen wie Messern und Schusswaffen getötet worden“, sagte Richard Balengilyao aus einer der örtlichen Gemeinden. Die kongolesische Armee suche mit Hilfe Einheimischer immer noch nach Opfern. Zudem würden 17 Menschen vermisst, die vermutlich entführt worden seien.

Aus Uganda in die DR Kongo zurückgezogen

Die ADF ist eine von Dutzenden Milizen, die im Osten der Demokratischen Republik Kongo aktiv sind. Die Miliz kämpfte ursprünglich im Nachbarland Uganda gegen den heute noch amtierenden Präsidenten Yoweri Museveni. In den 90er Jahren wurde sie aus Uganda vertrieben und zog sich in den Nordosten der Demokratischen Republik Kongo zurück, wo ihre Kämpfer weiter aktiv sind.

Die UNO-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (UNJHRO) prangerte im Juli mögliche „Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ durch die Miliz an. Den Angaben zufolge töteten die Kämpfer im vergangenen Jahr 496 Zivilistinnen und Zivilisten. Seit 2020 wurden rund 300 weitere Menschen aus der Zivilbevölkerung getötet. Bei vielen Angriffen habe es eine „eindeutige Absicht gegeben, keine Überlebenden zurückzulassen“.