Belgien: Uneheliche Königstochter will Prinzessinnentitel

Die Künstlerin und uneheliche Tochter des ehemaligen belgischen Königs Albert II., Delphine Boel, kämpft um ihre Rechte: Sie fordert von der Justiz einen Titel als Prinzessin – und die gleichen Rechte wie die ehlichen Kinder des Ex-Königs. Der Fall ist nun vor dem Berufungsgericht, wie französischsprachige Rundfunk RTBF am Donnerstag berichtet.

Delphine Boel, Künstlerin und uneheliche Tochter des ehemaligen belgischen Königs Albert II
APA/AFP/BELGA/Eric Lalmand

Marc Uyttendaele, Anwalt von Boel, sagte, dass es unter anderem darum gehe, „genau so behandelt zu werden wie ihre beiden Brüder und ihre Schwester. (…) Und ja, auch der Titel der Prinzessin ist Teil der Debatte, aber an sich ist er nicht so wichtig“, zitiert RTBF den Anwalt.

Albert selbst werde jedenfalls den Vaterschaftsanspruch von Boel nicht mehr anfechten. Der Anwalt des Ex-Königs sagte laut BBC, dass der Titel jedoch nicht von einem Gericht, sondern nur per königlichem Dekret verliehen werden könne. Und: Berichten zufolge könnten dann auch die Kinder der 52-jährigen Boel Anspruch auf Titel des Königshauses haben. Eine endgültige Entscheidung soll am 29. Oktober erfolgen.

Ex-König gab uneheliches Kind erst im Jänner zu

Die Mutter von Boel, Baronin Sybille de Selys Longchamps, behauptet, dass sie mit Albert eine 18 Jahre dauernde Affäre hatte. Gerüchte über ein uneheliches Kind kursierten bereits seit 1999, erst im Jänner gab Albert zu, Boels Vater zu sein. Er widersetzte sich zuerst lange einem Gerichtsurteil, nach dem er einen DNA-Test machen sollte – erst als man ihm eine tägliche Strafe von 5.000 Euro androhte, beugte er sich der Entscheidung, so die BBC. Der Test ergab, dass Albert der Vater von Delphine Boel ist.

Ehemaliger belgischer König Albert II
Reuters/Julien Warnand

Albert bestieg den Thron 1993, nach dem Tod seines älteren Bruders Baudouin. Er war bis 2013 König, dann zog er sich aus gesundheitlichen Gründen zurück. Ihm folgte sein Sohn Philippe nach.