250 Festnahmen bei „Gelbwesten“-Protest in Paris

Bei den ersten Protesten der „Gelbwesten“-Bewegung in Paris nach dem Sommer ist es zu Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und Sicherheitskräften gekommen. Etwa 250 Menschen seien dabei im Nordwesten der französischen Hauptstadt festgenommen worden, berichtete der Sender FranceInfo gestern.

Proteste der „Gelbwesten“-Bewegung in Paris. Bild zeigt eine Gruppe Polizisten die den Weg für die Demonstranten versperrt.
APA/AFP/Geoffroy Van Der Hasselt

Etwa 1.000 Menschen hatten sich FranceInfo zufolge auf dem Platz Wagram eingefunden, wo es zu den Ausschreitungen kam. Die Polizei postete auf Twitter konfiszierte Gegenstände wie Messer, Handschuhe, Masken und einen Bogen zum Abschießen von Pfeilen. Die Proteste richteten sich laut diverser Facebook-Einträge der Bewegung unter anderem gegen Reformen der französischen Regierung um Präsident Emmanuel Macron, aber auch gegen den Kapitalismus.

Demos auf Champs-Elysees und in Toulouse verboten

Weitere Proteste gab es an der Alten Börse in der Pariser Innenstadt. Demonstrationen auf der Prachtmeile Champs-Elysees im Zentrum der französischen Hauptstadt waren zuvor verboten worden, lokale Medien berichteten von starker Polizeipräsenz.

In der südfranzösischen Stadt Toulouse untersagten die Behörden eine geplante Demonstration der Bewegung. Das Coronavirus breite sich in der Region schnell aus und Abstands- sowie Hygieneregeln könnten bei Versammlungen nicht eingehalten werden, hieß es zur Begründung.

Die „Gelbwesten“ hatten 2018 ihre Proteste als regionale Bewegung gegen die Erhöhung der Benzinpreise begonnen. Schnell weiteten sich ihre Forderungen auf Themen wie hohe Lebenshaltungskosten oder direkte Demokratie aus und brachten große Menschenmengen auf die Straße. Zuletzt mobilisierten sie nicht mehr so viele Anhänger.