Kulturbericht 2019 „wie aus einer anderen Zeit“

Kulturminister Werner Kogler (Grüne) hat heute dem Ministerrat den Kunst- und Kulturbericht des Jahres 2019 vorgelegt. Die Bundesausgaben in diesem Bereich beliefen sich im vergangenen Jahr auf 439,46 Mio. Euro – ein Plus von gut 1,9 Mio. Euro gegenüber 2018 (rund 438 Mio. Euro).

Der Bericht wirke „wie aus einer anderen Zeit“, wie Kogler mit Verweis auf die Pandemie in einer Aussendung sagte. Die jetzigen Herausforderungen der Kulturszene seien damals noch nicht absehbar gewesen. Zugleich sei der Kunst- und Kulturbericht auch ein Ausblick auf die Zukunft und die Normalität, die man wieder anstrebe.

Allerdings erwartet Grünen-Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer, dass der Weg für die Kulturbranche aus der Krise wohl längere Zeit sehr schwierig bleiben werde.

Der vom aktuellen Kulturminister respektive seiner Kulturstaatssekretärin vorgelegte Bericht für das Jahr 2019 umfasst auch die Amtszeiten der damals ressortzuständigen Gernot Blümel (ÖVP) und Alexander Schallenberg.

Haus der Geschichte und Sonderzahlungen

Die Veränderungen der Ausgaben von 2018 auf 2019 sind laut dem Bericht unter anderem auf die 2018 einmalige Investition für das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) respektive verstärkte Investitionen im Bereich Bundesmuseen und Bibliothekswesen zurückzuführen.

Auch Sonderzahlungen für die Sanierung des Volkstheaters 2019 in Höhe von vier Mio. Euro und an die Wiener Konzerthausgesellschaft in Höhe von 1,2 Mio. Euro tragen dazu bei.

Die Basisabgeltung für die große Mehrheit der Bundesmuseen blieb 2019 weitgehend auf dem Niveau von 2018. Der KHM-Museumsverband erhielt 2019 so wie 2018 23,84 Mio. Euro. Keine Veränderung gab es hier auch für das Naturhistorische Museum (14,69 Mio. Euro), das Technische Museum mit der Mediathek (12,56 Mio. Euro), das MAK (9,66 Mio. Euro), das Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig (9,59 Mio. Euro), das Belvedere (8,97 Mio. Euro) und die Albertina (7,75 Mio. Euro).

Bei der Nationalbibliothek, die inklusive eines Anteil für das Haus der Geschichte 2018 noch 25,82 Mio. Euro erhalten hatte, sank die Basisabgeltung nun auf 25,02 Mio. Euro. Rechnet man einen Anteil von 800.000 Euro für die Sammlung Essl ein, blieb die Basisabgeltung insgesamt damit unverändert.

Mehr Geld für Kunstförderung

Die Ausgaben im Bereich der Bundestheater sanken dem Bericht zufolge von 170,39 Mio. Euro 2017/18 auf 162,94 Mio. Euro 2018/19. Die Mittel für die Kunstförderung erhöhten sich hingegen um 1,31 Mio. Euro auf 92,96 Mio. Euro (2018: 91,7 Mio. Euro).

Die Vergabe der Kunstfördermittel nach Geschlechtern, die seit 2007 ausgewiesen wird, präsentiert sich wie folgt: Nimmt man Stipendien, Projekte, Ankäufe und Auszeichnungen zusammen, floss 2019 beinahe die Hälfte der Gelder an Frauen. Konkret gingen rund 3,8 Mio. Euro an Vorhaben von Künstlerinnen und rund 3,9 Mio. Euro an Projekte von Künstlern.