Trotz Lukaschenko-Vorstoßes: Weißrusslands Grenzen noch offen

Entgegen der Ankündigung des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko hat Weißrussland seine Grenzen nach Europa vorerst nicht geschlossen. Die Kontrollen seien verstärkt und „taktische Verstärkung“ sei entlang der Grenzen eingesetzt, berichtete der Grenzschutz heute auf Telegram. Die Grenzübergänge seien jedoch weiter für Ein- und Ausreisen geöffnet.

Staatschef Lukaschenko hatte am Vorabend bei einer Rede in Minsk die Schließung der Grenzen sowie die Mobilisierung der halben Landesarmee entlang der Grenzen zu Litauen, Lettland, Polen und der Ukraine verkündet und erklärt, es drohe ein „heißer Krieg“.

Massenproteste gegen Lukaschenko

Seit der Präsidentschaftswahl am 9. August sieht sich der seit 26 Jahren autoritär regierende Lukaschenko mit Massenprotesten konfrontiert. Hunderttausende Menschen gehen regelmäßig gegen den Präsidenten auf die Straße, werfen ihm Wahlfälschung vor und fordern Neuwahlen. Die Sicherheitskräfte im Land gehen mit großer Härte gegen die Demonstranten vor.

Lukaschenko hatte der NATO vorgeworfen, in Polen und Litauen entlang der Grenze zu Weißrussland Truppen zusammenzuziehen. Warschau, Vilnius und die NATO wiesen die Vorwürfe als haltlos zurück.