AK: Eine Mrd. Euro weniger auf Lohnkonten im ersten Halbjahr

Auf Österreichs Lohnkonten ist in den ersten beiden Quartalen 2020 um eine Mrd. Euro bzw. 1,3 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres gelandet, wie die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich gestern in einer Presseaussendung vorrechnete. Gleichzeitig betrug das geplante Gewinnausschüttungsvolumen von großen börsennotierten Unternehmen 3,1 Mrd. Euro per Ende April, prangerte die Interessenvertretung an.

Minus vor allem im zweiten Quartal

Im ersten Quartal bis März gab es zwar noch ein Plus von rund einer Mrd. Euro auf den Lohnkonten, im zweiten Quartal mit dem Lockdown aber dafür ein Minus von rund zwei Mrd. Euro – unterm Strich war die Lohn- und Gehaltssumme im ersten Halbjahr 2020 brutto um rund eine Milliarde oder 1,3 Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Das Institut für Höhere Studien (IHS) geht für das heurige erste Halbjahr von 9,5 Prozent BIP-Rückgang gegenüber der Vorjahresperiode aus – und das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) nimmt an, dass in der zweiten März-Hälfte die Wirtschaftsleistung sogar um bis zu einem Viertel geschrumpft sein dürfte. Die Nationalbank erwartete in ihrer im Juni vorgestellten Prognose für heuer einen Einbruch der heimischen Wirtschaftsleistung von 7,2 Prozent und dann plus 4,9 Prozent (2021) und plus 2,7 (2022) in den darauffolgenden Jahren.

AK ortet Indiz, dass Kurzarbeit greift

Das bedeutet, dass die Löhne und Gehälter weniger stark vom Rückgang betroffen waren als die Wirtschaft insgesamt. Die AK wertete das als Beleg dafür, dass das Instrument der Kurzarbeit gegriffen habe.