UNO-Vollversammlung: 51. Rede ist erste von Frau

Nach anderthalb Tagen und rund 50 Reden von Staats- und Regierungschefs hat bei der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung in New York die erste Frau gesprochen – und damit eine Debatte über Geschlechtergerechtigkeit neu angefacht. Die slowakische Präsidentin Zuzana Caputova hielt heute ihre Ansprache vor der Vollversammlung, wegen der Coronavirus-Pandemie wie alle anderen Redner auch per vorab aufgezeichneter Videobotschaft.

Caputova war Nummer 51 auf der Rednerliste der Generaldebatte, alle vor ihr waren Männer. Insgesamt wird erwartet, dass bei der bis Dienstag dauernden Generaldebatte mit Reden von rund 200 Vertretern von Ländern oder Organisationen nur knapp ein Dutzend der Beiträge von Frauen stammen werden.

„Versteckter Krieg gegen Frauen“

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hatte das Thema Geschlechtergerechtigkeit bei seiner Rede zur Eröffnung der Veranstaltung adressiert. Er sprach von einem „versteckten Krieg gegen Frauen“ und ihrer grundlegenden Benachteiligung.

Guterres hob dabei hervor, dass Frauen die Hauptlast der sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie tragen müssten, von Arbeitsplatzverlust stärker betroffen seien und den größten Teil der unbezahlten Pflegearbeit erledigten, die durch Covid-19 verursacht wird. Gleichzeitig betonte er, dass die Pandemie „mehr denn je zuvor die Effektivität weiblicher Führungsstärke“ bewiesen habe. „Wenn wir nicht jetzt handeln, könnte die Gleichstellung der Geschlechter um Jahrzehnte zurückgedrängt werden.“