Vorbild Österreich: CDU-Politiker Laschet für Ampel

Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, hat sich dafür ausgesprochen, für die Risikobewertung in der Pandemie nicht nur die Zahl der Neuinfektionen zu berücksichtigen.

In die Lagebewertung müssten vielmehr die Kapazitäten der Krankenhäuser und die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten stärker einbezogen werden, sagte Laschet dem „Handelsblatt“ (Freitag-Ausgabe).

„Mit Corona leben lernen bedeutet in erster Linie, alle Entwicklungen genau im Blick zu haben“, sagte Laschet. „Dabei dürfen wir nicht nur auf die reinen Infektionszahlen schauen.“ Zusätzlich in die Risikobewertung einfließen sollten „der Anteil zurückverfolgbarer Infektionen, die Anzahl der Tests und der Anteil positiver Testergebnisse“.

Blaupause für deutschen Bund

Der Ministerpräsident übernahm damit einen Vorschlag seines CoV-Expertenrates, der für eine „differenzierte Sichtweise“ auf das Virus im Herbst und Winter plädiert. Als Beispiel für ein Frühwarnsystem führt der Expertenrat in seiner dem „Handelsblatt“ vorliegenden Stellungnahme Österreich an, das ein auf mehreren Kennziffern beruhendes Modell zur regionalen Steuerung der CoV-Maßnahmen eingeführt hat.

Die Vorschläge für eine Coronavirus-Ampel sieht Laschet auch als Blaupause für den Bund. „Wir brauchen für ganz Deutschland ein standardisiertes Corona-Monitoring, das die Pandemieentwicklung kommunenscharf abbildet“, sagte er vor den für Dienstag geplanten neuen Spitzenberatungen von Bund und Ländern zu den CoV-Maßnahmen.