Terrorverdacht nach Messerangriff in Paris

Nach der Messerattacke in der Nähe der ehemaligen Redaktionsräume des Pariser Satiremagazins „Charlie Hebdo“ gibt es einen Terrorverdacht. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft in Paris hat die Ermittlungen übernommen, wie heute Nachmittag bekanntwurde.

Zwei Menschen wurden bei dem Angriff verletzt. Kurz danach wurde eine Person festgenommen. Am frühen Nachmittag habe es im Bereich der Metrostation Richard Lenoir in Nähe des Tatorts eine weitere Festnahme gegeben, wie französische Medien berichteten. Bei der Station wurde auch eine Hacke gefunden.

Eine Grafik zeigt den Ort des Messerangriffs in Paris
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Am späten Nachmittag wurden erste Informationen zu den Tatverdächtigen bekannt: Für den „Haupttäter“ hält die französische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft einen 18-Jährigen, der kurz nach der Tat festgenommen wurde, wie die Behörden mitteilten. Nach ersten Erkenntnissen wurde er in Pakistan geboren. Medienberichten zufolge soll er der Polizei wegen anderer Delikte bekannt sein.

Produktionsfirma an „Charlie“-Doku beteiligt

Bei den Opfern der Messerattacke handelt es sich um eine Mitarbeiterin und einen Mitarbeiter der Produktionsfirma Premieres Lignes, die auch eine Dokumentation über die Anschläge auf die „Charlie Hebdo“-Redaktion mitproduziert hatte. „Three Days Of Terror: The Charlie Hebdo Attacks“ heißt die Doku, die für den US-Sender HBO, die britische BBC und den französischen Sender France 2 produziert wurde.

Zeugen, Polizeibeamte und Überlebende sprechen in dem Film über die Terrorserie vom Jänner 2015, wie es auf der Website von Premieres Lignes heißt. Das Büro von Premieres Lignes befindet sich in unmittelbarer Nähe der ehemaligen „Charlie Hebdo“-Redaktion, die nach der Attacke an einen geheimen Ort umgezogen war.

Prozessbeginn Anfang September

Der Terrorismusprozess zum Anschlag auf „Charlie Hebdo“ geht seit Monatsbeginn in Paris. Angeklagt sind 14 Menschen. Bei der Anschlagserie wurden im Jänner 2015 über mehrere Tage insgesamt 17 Menschen getötet. Die drei Täter wurden von Sicherheitskräften erschossen.