Filmfestival San Sebastian: „Goldene Muschel“ für „Beginning“

Der georgische Film „Beginning“ war der große Gewinner auf dem 68. Internationalen Filmfestival von San Sebastian. Gestern Abend wurde der religionskritische Film der jungen Nachwuchsregisseurin Dea Kulumbegashvili mit der „Goldenen Muschel“ ausgezeichnet.

Die georgische Regisseurin Dea Kulumbegashvili mit der „Goldenen Muschel“ von San Sebastian
Reuters/Vincent West

Die Filmemacherin, die mit „Beginning“ in der nordspanischen Küstenstadt ihr Spielfilmdebüt feierte, erhielt auch den Preis für die beste Regie und für das beste Drehbuch. Hauptdarstellerin La Sukhitashvilli wurde als beste Schauspielerin gekürt. Der Film ist eine Art Parabel für die Unterdrückung von Frauen in patriarchalischen Gesellschaftsstruktur konservativer Religionsgemeinschaften wie den Zeugen Jehovas.

Der Schauspielpreis ging an das Ensemble von „Druk – Eine weitere Rund“ (Regie: Thomas Vinterberg) rund um den dänischen Hollywood-Star Mads Mikkelsen.

Musikdoku ausgezeichnet

Der Jurypreis wurde heuer an Julie Temples „Crock of Gold“ verliehen, eine von Hollywood-Star Johnny Depp produzierte Musikdoku über den The-Pogues-Sänger Shane MacGowan. Unterdessen konnte das chinesische Sozialdrama „Any crybabies around?“ den Preis für die beste Fotografie für sich behaupten.

Im „New Directors“-Wettbewerb konnte sich die junge deutsche Nachwuchsregisseurin Isabel Lamberti mit „La ultima primavera“ durchsetzen. Den Publikumspreis gewann in diesem Jahr der chilenische Festivalbeitrag „The Mole Agent“ von Maite Alberdi, ein hochemotionaler Film über eine Pandemie, die bereits vor der Coronavirus-Krise die Altenheime heimsuchte – die der Einsamkeit.