Armenien und Aserbaidschan verhängen Kriegsrecht

Angesichts der neu entflammten Gefechte in der Unruheregion Bergkarabach hat nach Armenien auch Aserbaidschan das Kriegsrecht verhängt. „Das Kriegsrecht tritt um Mitternacht in Kraft“, erklärte Präsidentensprecher Hikmet Hadschijew heute Abend in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku.

Außerdem wurde nach seinen Angaben für mehrere große Städte, darunter Baku, sowie Gebiete in der Nähe der Frontlinie in Bergkarabach eine nächtliche Ausgangssperre angeordnet. Zugleich vermeldete der Sprecher militärische Erfolge; so hätten die aserbaidschanischen Streitkräfte einen strategisch wichtigen Berg in der Region eingenommen.

Schwere Gefechte

Der bewaffnete Konflikt um die seit Jahrzehnten umstrittene Kaukasusregion war in der Früh wieder voll entbrannt. Nach Angaben der proarmenischen Regionalregierung bombardierte die aserbaidschanische Armee Ziele in Bergkarabach, darunter auch die Hauptstadt Stepanakert.

Aserbaidschans Verteidigungsministerium erklärte dagegen, die Armee habe eine „Gegenoffensive“ gestartet, um „Armeniens Militäraktivitäten“ in der Region zu stoppen. Bei den Gefechten wurden zahlreiche Soldaten getötet, auch Zivilisten kamen nach Angaben des Roten Kreuzes ums Leben.

Die EU und Russland riefen zu seinem sofortigen Ende der Kampfhandlungen auf, die Türkei bekundete ihre volle Unterstützung für Aserbaidschan.