Armenien und Aserbaidschan: Kämpfe gehen weiter

Armenien und Aserbaidschan haben ihre Kämpfe um die umstrittene Region Bergkarabach auch in der Nacht auf heute fortgesetzt. Von beiden Seiten gab es nach Angaben der jeweiligen Verteidigungsministerien schweres Artilleriefeuer. Nach offiziellen Angaben aus Bergkarabach stieg die Zahl der getöteten proarmenischen Kämpfer auf 32.

Bei den schwersten Kämpfen zwischen den Ländern seit 2016 waren gestern zahlreiche Menschen getötet worden. Armenien verhängte ebenso wie Aserbaidschan das Kriegsrecht. Armenien ordnete zudem die Mobilmachung der männlichen Bevölkerung an – Aserbaidschan ordnete hingegen eine Teilmobilmachung an.

EU fordert sofortige Waffenruhe

Die Agentur Interfax zitierte indes den armenischen Botschafter in Russland mit den Worten, die Türkei habe rund 4.000 Kämpfer aus Nordsyrien nach Aserbaidschan geschickt. Die Agentur RIA berichtete, der Botschafter habe erklärt, die Kämpfer würden in Bergkarabach eingesetzt. Aserbaidschan wies die Vorwürfe zurück.

Die EU forderte Armenien und Aserbaidschan indes zu einer sofortigen Waffenruhe auf. Ein Sprecher des Außenbeauftragten Josep Borrell bezeichnete die jüngste Entwicklung in Brüssel als „sehr beunruhigend“. „Deshalb appelliert die EU an beide Seiten, die Gewalt zu unterlassen.“ Es könne keine militärische Lösung geben; man brauche neue Verhandlungen. „Ein Ende der Feindseligkeiten ist dringend nötig.“