Afroamerikaner durch Polizisten getötet: 20 Mio. Dollar für Familie

Die Familie eines durch Polizeischüsse getöteten Afroamerikaners bekommt eine Entschädigung von 20 Millionen Dollar (17 Mio. Euro). Der Anwalt der Familie des im Jänner nahe der Hauptstadt Washington erschossenen William Green sprach gestern von einer „historischen Einigung“, die deutlich mache, wie „brutal“ und „sinnlos“ der Tod des 43-Jährigen gewesen sei. Es ist eine der höchsten Entschädigungszahlungen dieser Art in der US-Geschichte.

Green war im Jänner im Verwaltungsbezirk Prince George’s County im Bundesstaat Maryland festgenommen worden, weil er mit seinem Auto andere Fahrzeuge gerammt haben sollte. Er hatte bereits Handschellen an und saß im Polizeiauto, als er von einem Beamten – ebenfalls einem Afroamerikaner – durch mehrere Schüsse getötet wurde.

Polizist wegen Totschlags angeklagt

Der Polizist gab an, Green habe ihm die Waffe entreißen wollen. Die Ermittler weisen diese Darstellung zurück. Der Polizist wurde entlassen und wegen Totschlags angeklagt.

Die örtlichen Behörden erzielten nun eine zivilrechtliche Einigung mit Greens Familie. Die Bezirksleiterin von Prince George’s County, Angela Alsobrooks, sagte, der Verwaltungsbezirk stelle sich damit seiner Verantwortung. Kein Geldbetrag könne aber den Verlust eines Menschenlebens ausgleichen.

Zuletzt erzielte die Familie der von weißen Polizisten erschossenen Afroamerikanerin Breonna Taylor eine Einigung mit der Stadt Louisville im Bundesstaat Kentucky. Die Familie erhält zwölf Millionen Dollar Entschädigung.