Regierungschefs gaben „Versprechen für die Natur“ ab

Staats- und Regierungschefs aus mehr als 60 Ländern, darunter Bundespräsident Alexander Van der Bellen, haben mit einer gemeinsamen Erklärung ihre Absicht unterstrichen, sich stärker für den Erhalt der weltweiten biologischen Vielfalt einzusetzen. Sie verabschiedeten gestern (Ortszeit) in New York am Rande der UNO-Generaldebatte gemeinsam ein „Versprechen für die Natur“.

Kein Plastikmüll mehr in die Meere

„Indem wir dieses Versprechen für die Natur unterstützen, verpflichten wir uns nicht einfach nur zu Worten, sondern zu bedeutsamen Taten und gegenseitiger Rechenschaft, um die Krise des Planeten anzugehen“, hieß es in dem Dokument. Unter anderem solle unregulierte Fischerei und Wilderei gestoppt werden und bis 2050 kein Plastikmüll mehr in die Meere gelangen.

Zu den Unterstützern gehörten unter anderem die EU, Frankreich und Großbritannien sowie alle Nachbarländer Österreichs mit Ausnahme der Schweiz und Liechtensteins. Zahlreiche große Staaten wie Brasilien, Indien, die USA und China beteiligten sich nicht an der Aktion.

Morgen soll es bei der UNO erstmals eine hochrangige Veranstaltung zum Schutz der biologischen Vielfalt geben, für die allerdings kein gemeinsames Abschlussdokument geplant ist. Das sei ein „Armutszeugnis“, kommentierte Florian Titze vom Naturschutzverband WWF Deutschland.

Van der Bellen: „Unser Planet in Notlage“

Bundespräsident Van der Bellen wollte auf dem Biodiversitätsgipfel eine Videorede halten. Bereits gestern hatte er sich in einer Videobotschaft an die UNO-Vollversammlung gewandt. „Unser Planet befindet sich in einer Notlage“, sagte der Bundespräsident: „Wir beobachten die Auswirkungen der Übernutzung natürlicher Ressourcen, nicht nachhaltiger Gewohnheiten und der globalen Klimakrise. Und wir spüren jeden Tag die verheerenden Auswirkungen dieser Faktoren auf unsere Ökosysteme.“

Van der Bellen rief in einer Videobotschaft dazu auf, diesen Trend umzukehren. „Lasst uns auf eine Zukunft hinarbeiten, in der wir im Einklang mit der Natur leben! Wir schulden es unserem Planeten und unseren zukünftigen Generationen.“