Razzien gegen Kinderpornografie in Deutschland

Ermittler sind im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen mit Durchsuchungen in Wohnungen und Häusern gegen 80 Beschuldigte wegen des Verdachts auf Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie vorgegangen. Der landesweite Einsatz habe heute Früh begonnen, teilte die Staatsanwaltschaft Köln mit.

Die Beamten durchsuchten 64 Objekte und stellten viele Datenträger sicher. „Die Durchsuchungsmaßnahmen richten sich sämtlich gegen Beschuldigte, die sich bzw. anderen vor allem über Soziale Netzwerke kinderpornografische Inhalte verschafft haben sollen“, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Einzelne Beschuldigte waren laut Behörden bereits geständig. Haftbefehle wurden den Angaben zufolge allerdings nicht vollstreckt. Man habe aber auch Anhaltspunkte auf weitere Straftaten entdeckt – etwa Schusswaffen und eine Cannabis-Plantage.

NRW mehrfach von Missbrauchsfällen erschüttert

Nordrhein-Westfalen war in den vergangenen Jahren mehrmals von Missbrauchsfällen erschüttert worden. Bei Razzien in Lügde, Bergisch Gladbach und Münster wurden gigantische Datenmengen mit Abbildungen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs sichergestellt, die von Experten ausgewertet werden müssen.

Mehr und mehr Fälle landen dadurch auch vor Gericht. In Köln läuft aktuell der Prozess gegen einen Vater, eine mutmaßliche Schlüsselfigur im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach, in dem Ermittler Spuren zu Tausenden Verdächtigen nachgehen.

Die Ermittler wiesen aber darauf hin, dass die neuen Durchsuchungen nicht auf Basis der Ermittlungsgruppe „Berg“ in Köln erfolgt seien, die den großen Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach aufklären soll. Vielmehr sei man diesmal Hinweisen ausländischer Behörden und Organisationen nachgegangen, so ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft.