US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania
AP/Carolyn Kaster
Weißes Haus

Trump und Ehefrau positiv auf CoV getestet

US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. „Wir werden unsere Quarantäne und Erholung sofort beginnen. Wir werden das gemeinsam durchstehen“, schrieb Trump in der Nacht auf Freitag (Ortszeit) auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Die USA befinden sich auf der Zielgeraden zur Wahl am 3. November, bei der sich Trump um eine zweite Amtszeit bewirbt.

Der Leibarzt des US-Präsidenten, Sean Conley, erwartet, dass Trump trotz seiner CoV-Infektion die Amtsgeschäfte „ohne Unterbrechung“ weiterführen kann. Conley schrieb in der Nacht auf Freitag (Ortszeit) in einer Mitteilung, Trump und seiner Ehefrau Melania gehe es gut und die beiden würden während ihrer Genesung im Weißen Haus bleiben.

„Seien Sie versichert, dass ich erwarte, dass der Präsident während der Genesung weiterhin ohne Unterbrechung seinen Pflichten nachkommen wird“, sagte Conley. Er und das medizinische Team des Weißen Hauses würden wachsam sein. Conley machte deutlich, dass dem Präsidenten und der First Lady die Unterstützung einiger der „großartigsten“ medizinischen Experten und Institutionen des Landes zur Verfügung stehe.

Weißes Haus: „Amerika steht vereint“

Laut Melania Trump sind beide wohlauf. „Wie viel zu viele andere Amerikaner in diesem Jahr sind der Präsident der Vereinigten Staaten und ich in häuslicher Quarantäne, nachdem wir positiv auf Covid-19 getestet wurden. Es geht uns gut, und ich habe alle bevorstehenden Verpflichtungen abgesagt“, schrieb Melania Trump am Freitag auf Twitter. „Passt bitte auf euch auf, und wir werden alle gemeinsam da durchkommen“, schrieb sie weiter.

Nach der CoV-Diagnose beschwor die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, den Zusammenhalt der Nation. „Amerika steht vereint“, schrieb sie am Freitag auf Twitter. Die Kraft des ganzen Landes sei mit Präsident Trump und der First Lady, betonte sie. „Euer Präsident wird weiterhin das Volk an die erste Stelle stellen“, schrieb McEnany.

Putin will sich impfen lassen

Genesungswünsche aus aller Welt erreichten das Ehepaar Trump. US-Vizepräsident Mike Pence wünschte rasche Genesung. „Karen und ich senden unsere Liebe und Gebete an unsere lieben Freunde Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump“, schrieb Pence auch im Namen seiner Ehefrau Karen am Freitag auf Twitter. „Wir schließen uns den Millionen quer durch Amerika an, die für die volle und schnelle Genesung beten. Gott segne Sie, Präsident Trump & unsere wundervolle First Lady Melania“, schrieb Pence.

Der russische Präsident Wladimir Putin wünschte dem Ehepaar Trump eine schnelle Genesung. Zugleich kündigte das Präsidialamt in Moskau an, dass sich Putin gegen das Coronavirus impfen lassen werde. Russland hat nach eigenen Angaben bereits einen wirksamen Impfstoff entwickelt, was von internationalen Experten allerdings angezweifelt wird.

EU: „Covid-19 ist eine Schlacht“

„Beste Wünsche“ sandte auch der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyeusus. Zudem hoffe er auf „eine vollständige und schnelle Genesung“, twitterte Ghebreyeusus. Trump hatte die WHO mehrfach für deren Umgang mit der Pandemie kritisiert. Zudem drohte er damit, dass die USA die in Genf sitzende Organisation verlassen und sämtliche finanzielle Unterstützung streichen werde, weil die WHO zu enge Beziehungen zu China unterhalte.

EU-Ratspräsident Charles Michel wünschte eine rasche Genesung. Michel schrieb am Freitag auf Twitter: „Covid-19 ist eine Schlacht, die wir weiter schlagen. Jeden Tag. Egal, wo wir leben.“ Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seine Frau sandten ebenfalls Genesungswünsche. „Wie Millionen von Israelis denken Sara und ich an Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump und wünschen unseren Freunden eine vollständige und schnelle Genesung“, hieß es am Freitag auf dem Twitter-Account des israelischen Regierungschefs.

Johnson wünscht schnelle Erholung

Der britische Premierminister Boris Johnson wünschte Trump und der First Lady alles Gute. Er hoffe, dass sich beide schnell erholen, sagte Johnson, der selbst mit dem Virus infiziert war und mit Covid-19 auf der Intensivstation gelegen hatte. Frankreichs Regierungssprecher Gabriel Attal sagte, dass das Virus niemand verschone, „einschließlich derjenigen, die sich skeptisch gezeigt haben“. Er wünsche Trump eine schnelle Genesung.

Indiens Premier Narendra Modi schickte dem Paar Genesungswünsche. „Ich wünsche meinem Freund, dem US-Präsidenten, und der First Lady eine schnelle Genesung und gute Gesundheit“, schrieb Modi am Freitag bei Twitter. Die staatliche chinesische Zeitung „China Daily“ nennt Trumps positiven Test eine weitere Erinnerung, dass sich das Virus ausbreitet, „selbst während Trump verzweifelt versucht hat zu suggerieren, dass es keine Gefahr mehr darstellt“. Trump, sein Wahlkampfteam und das US-Präsidialamt hätten von Anfang „die Gefahr heruntergespielt und sich geweigert, die grundsätzlichen öffentlichen Gesundheitsrichtlinien zu befolgen“, hieß es in dem englischsprachigen Blatt weiter.

Offenbar bei enger Beraterin angesteckt

Der Ölpreis und die Aktienmärkte gaben kurz nach Bekanntwerden von Trumps Infektion leicht nach, der Goldpreis zog indes leicht an. Kurz vor seiner eigenen und der Infektion der First Lady hatte Trump bestätigt, dass seine enge Beraterin Hope Hicks positiv auf das Virus getestet wurde. Im Umfeld von Trump hatte es schon früher Coronavirus-Infektionen gegeben. Hicks verbringt allerdings viel Zeit mit Trump und seiner Frau.

Trump-Beraterin Hope Hicks
AP/CQ Roll Call/Tom Williams
Zuvor war die enge Beraterin Hope Hicks positiv getestet worden

Die Beraterin war übereinstimmenden Medienberichten zufolge am Dienstag mit Trump in der Präsidentenmaschine Air Force One zur TV-Debatte nach Cleveland gereist, wo Trump mit seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden aufeinandertraf. Am Mittwoch reiste sie mit zu einem Wahlkampfauftritt nach Minnesota.

Auch andere Personen im Umfeld angesteckt?

Auf Fotos von Mittwoch war Hicks auf dem Militärflugplatz Joint Base Andrews außerhalb des Präsidentenhelikopters Marine One in unmittelbarer Nähe von Trumps Berater und Schwiegersohn Jared Kushner zu sehen. Beide trugen keinen Mund-Nasen-Schutz. Sie war auch mit anderen Mitarbeitern des Präsidenten zusammen. Es ist unklar, ob sich weitere Personen aus seinem Umfeld angesteckt haben.

Trump positiv auf CoV getestet

Bei US-Präsident Donald Trump und seiner Frau Melania ist das Coronavirus nachgewiesen worden. Die Amtsgeschäfte könne Trump vorerst aus der Quarantäne weiterführen, sagte sein Leibarzt.

Studie: Trump und die CoV-Falschinformationen

Trump wird in der CoV-Pandemie immer wieder vorgeworfen, die Gefahr durch das Virus nicht ernst zu nehmen. Laut einer Studie hat Trump wie kein Zweiter zur Verbreitung von Falschinformationen über das Coronavirus beigetragen. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler nach Auswertung von 38 Millionen Medienartikeln aus aller Welt – mehr dazu in science.ORF.at.

Zuletzt hatte er wieder zahlreiche große Wahlkampfauftritte abgehalten. Sie fanden zwar unter freiem Himmel statt. Daran teilnehmen konnten aber Tausende Anhänger, die nicht verpflichtet sind, Masken zu tragen, und größtenteils nah beieinanderstehen.

Meist ohne Maske

Trump selbst trägt in der Öffentlichkeit meistens keine Maske. Das Weiße Haus begründete das damit, dass der Präsident und sein Umfeld regelmäßig auf das Coronavirus getestet würden. McEnany hatte das Tragen von Masken im Juni als „persönliche Entscheidung“ bezeichnet und darauf verwiesen, dass sie regelmäßig getestet werde. In der TV-Debatte mokierte sich Trump darüber, dass Biden so häufig eine Schutzmaske trage – „die größte Maske, die ich jemals gesehen habe“.

Anfang Mai war bekanntgeworden, dass sich die Pressesprecherin von US-Vizepräsident Pence, Katie Miller, angesteckt hatte. Ende Juli wurde der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Robert O’Brien, positiv getestet. Die Pandemie ist in den USA noch immer nicht unter Kontrolle. Mehr als 7,2 Millionen Infektionen sind seit Beginn der Pandemie nachgewiesen worden. Mehr als 207.000 Menschen starben.