Schwere Unwetter in Norditalien

Schwere Unwetter haben in der Nacht auf heute Norditalien heimgesucht. Besonders betroffen waren die westlichen Regionen Ligurien und Piemont. In der piemontesischen Provinz Cuneo wurde ein Vermisster gemeldet. Der Mann soll von einem über die Ufer getretenen Fluss weggerissen worden sein.

Nach heftigen Niederschlägen trat der Fluss Borsa in der ligurischen Hafenstadt La Spezia über die Ufer und verursachte Überschwemmungen. In Bargone bei Genua trat der Fluss Rio Battana über die Ufer. Tonnen von Holz wurden vom Wasser weggerissen und gerieten ins Meer, was im Hafen von Genua zu erheblichen Problemen führte. Der Fluss Roya überschwemmte einige Straßen der italienischen Stadt Ventimiglia unweit der französischen Grenze. Heftige Niederschläge gingen auch um den Lago Maggiore nieder.

Venedig: Hochwasserschutz MOSE im Einsatz

Die Schlechtwetterfront zog in Richtung Venetien und in den Süden. In der Dolomiten-Stadt Belluno verbot der Bürgermeister per Erlass, dass sich Personen Flüssen nähern. Die Zugänge zum Fluss Piave wurden gesperrt. Den Bürgern wurde geraten, an diesem Wochenende keine Ausflüge zu unternehmen.

Venedig ist an diesem Wochenende erstmals seit Beginn des Herbstes mit Hochwasser konfrontiert. Erwartet wurde, dass angesichts anhaltenden Regens und starken Schirokko-Winds der Pegel auf über 135 Zentimeter klettert. So wurde heute erstmals die Hochwasserschutzanlage MOSE aufgestellt, die im Juli erfolgreich getestet wurde.

Aus Sorge vor Hochwasser hätten bereits mehrere Touristen ihren Aufenthalt in der Lagunenstadt für das Wochenende abgesagt, klagte der Verband der venezianischen Hoteliers, AVA. Die Sorge vor Hochwasser ist nach den schweren Unwettern vor einem Jahr groß. Damals hatte eine Rekordflutwelle Schäden in Millionenhöhe verursacht.