Mehr als 100.000 Infizierte in Polen

Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Polen hat nach den Rekordanstiegen in den vergangenen Tagen die Marke von 100.000 übertroffen. Insgesamt wurden bisher 100.074 Infektionen und 2.630 Todesfälle bestätigt, wie das Gesundheitsministerium heute mitteilte.

Polen hatte in der Anfangsphase der Pandemie schnell strenge Sperrmaßnahmen eingeführt, weshalb die Zahlen immer noch weit unter denen westlicher Staaten wie Frankreich, Italien und Spanien liegen. Allerdings hat sich die Ausbreitung in den vergangenen Tagen erheblich beschleunigt. Allein heute wurden 1.934 neue Fälle und 26 Todesopfer gemeldet. In der abgelaufenen Woche lag die Zahl der Neuninfektionen an drei Tagen auf Rekordhöhe.

Regierung plant lokale Verschärfungen

Die regierende rechtsnationale Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) erklärte, sie wolle eine weitere für die Wirtschaft schädliche Sperre durch gezielte Maßnahmen an den am schlimmsten betroffenen Orten vermeiden. Während der industriell geprägte Süden zunächst die am stärksten betroffene Region war und es dort zu großen Ausbrüchen unter den Bergarbeitern kam, sind die Infektionsraten in Mittel- und Nordpolen in den vergangenen Wochen sprunghaft gestiegen.

Das Ostsee-Bad Zoppot zählt zu den schlimmsten betroffenen Gebieten, weshalb dort strenge Beschränkungen verhängt wurden.

Verschärfungen in Warschau drohen

Die Hauptstadt Warschau in der Mitte des Landes läuft Gefahr, auf die Liste der Gebiete mit verstärkten Einschränkungen gesetzt zu werden, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die Regierung hatte zuletzt neue Maßnahmen für besonders betroffene Regionen vorgelegt. Diese sehen beispielsweise vor, dass Bars und Restaurants nur noch bis 22.00 Uhr geöffnet haben dürfen.