Bergkarabach: Baku fordert Rückzug Armeniens

Im Konflikt um die Region Bergkarabach hat Aserbaidschan Armenien zum Rückzug aufgefordert. Präsident Ilham Aliyev ließ gestern in einer Fernsehansprache durchblicken, dass er aktuell eine von Russland, der EU und den USA geforderte Feuerpause ablehnt. „Aserbaidschan hat eine Bedingung, und das ist die Befreiung unserer Gebiete“, sagte Aliyev.

Bergkarabach gehöre zu Aserbaidschan. Armenien müsse das akzeptieren und einen Zeitplan für einen Rückzug nennen. Danach werde sein Land die Kampfhandlungen einstellen. Man werde Armenien aber nicht die Zeit zum Hochfahren seiner Stärke geben.

Hauptstadt Bergkarabachs erneut beschossen

Die Hauptstadt Bergkarabachs sei unterdessen neuerlich von aserbaidschanischen Truppen beschossen worden sein, teilte der Anführer der international nicht anerkannten Republik Bergkarabach, Araik Arutjunjan, via Twitter mit. Es sei dabei auch auf zivile Objekte gezielt worden.

Der Konflikt war vor etwa einer Woche wieder offen ausgebrochen. Seitdem gibt es zahlreiche Tote auf beiden Seiten. Die überwiegend von Armeniern bewohnte Region mit 150.000 Einwohnern hatte sich 1991 von Aserbaidschan losgesagt.

Nach internationalem Recht gehört sie aber weiter zu dem Land und wird nicht als unabhängige Republik anerkannt. Da das mehrheitlich christliche Armenien mit Russland verbündet ist und das mehrheitlich muslimische Aserbaidschan von der Türkei unterstützt wird, droht eine Ausweitung des Konflikts über die Region hinaus.