Höchste Warnstufe in Paris: Bars werden geschlossen

Wegen der weiter steigenden Coronavirus-Infektionszahlen wird in Paris die höchste Warnstufe verhängt. Damit treten verschärfte Maßnahmen in Kraft, wie das Büro von Ministerpräsident Jean Castex gestern Abend mitteilte. Bars und Cafes in der Hauptstadt und einigen Vororten müssen geschlossen werden, Restaurants dürfen hingegen bei Einhaltung verschärfter Hygieneregeln geöffnet bleiben.

Überraschend kommt der Schritt nicht. Gesundheitsminister Olivier Veran hatte bereits Ende der Woche gesagt, dass sich die Lage in der Hauptstadt und den Vorstädten zuletzt rapide verschlechtert habe.

Die verschärften Maßnahmen sollen zunächst für zwei Wochen gelten. Nähere Angaben sollen heute die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und Polizeipräfekt Didier Lallement machen, wie die Regierung weiter mitteilte. Hidalgo sprach in einer ersten Reaktion von einer „sehr ernsten“ Gesundheitssituation.

Proteste gegen Maßnahmen in Marseille

Im Kampf gegen die Pandemie gilt die „maximale Alarmstufe“ bisher im französischen Überseegebiet Guadeloupe und in Marseille. In der südfranzösischen Hafenstadt mussten die Restaurants und Bars daher bereits schließen – dagegen hatte es heftigen Protest gegeben.

Laut einer vom Sender BFM zitierten Umfrage befürworten 61 Prozent der Bewohner des Großraums Paris eine komplette Schließung von Bars. Gemäß den bisher geltenden Coronavirus-Maßnahmen durften Bars bis 22.00 Uhr öffnen.

Mit fast 17.000 neu registrierten Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden hat das rund 67 Millionen Einwohner zählende Frankreich einen neuen Höchststand erreicht. Laut am Samstag veröffentlichten Zahlen wurden binnen eines Tages 16.972 Neuinfektionen verzeichnet. Der bisherige Höchststand war am 24. September mit 16.096 Fällen erreicht worden.