Frankreich will „Jungfräulichkeitsatteste“ verbieten

Frankreich will „Jungfräulichkeitsatteste“ unter Strafe stellen. Ärztinnen und Ärzten, die solche Bescheinigungen ausstellen, drohen künftig ein Jahr Haft und eine Geldstrafe von 15.000 Euro. Das geht aus einem Gesetzesentwurf hervor, mit dem die Regierung den Islamismus bekämpfen will.

Verboten werden soll nach Angaben des französischen Innenministeriums „jede Praxis, die darauf abzielt, die Jungfräulichkeit einer Frau zu bescheinigen“. In Frankreich gab es Fälle, in denen muslimische Männer versuchten, ihre Ehe wegen angeblich fehlender Jungfräulichkeit der Gattin annullieren zu lassen.

Schulpflicht für Kinder ab drei Jahren

Die Regierung will zudem das Verbot von Vereinen erleichtern, die „psychischen oder physischen Druck auf Menschen und vor allem auf Kinder ausüben“. Zudem soll die gesetzliche Schulpflicht für Kinder ab drei Jahren gelten.

Präsident Emmanuel Macron hatte vergangene Woche kritisiert, gerade Mädchen würden gezielt von Schulen ferngehalten, dürften keinen Sport treiben und müssten Kopftuch tragen. Innenminister Gerald Darmanin will das Gesetz am 9. Dezember im Kabinett vorstellen.