IS-Kämpfer aus „Beatles“-Gruppe in die USA gebracht

Zwei britischstämmige Mitglieder der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), die einer als „Beatles“ bekannt gewordenen Zelle angehörten, sind aus dem Irak in die USA geflogen worden. Die US-Justiz gab heute die Anklagen gegen Alexanda Kotey und El Shafee Elsheikh wegen Verschwörung zum Mord und Geiselnahme mit Todesfolge bekannt.

Die ursprünglich vierköpfige Gruppierung, die wegen des britischen Akzents ihrer Mitglieder den Namen „Beatles“ erhielt, wird für die Ermordung der US-Journalisten James Foley und Steven Sotloff 2014 in Syrien sowie der US-Entwicklungshelfer Peter Kassig und Kayla Mueller verantwortlich gemacht. Die durch IS-Propagandavideos bekannt gewordene Gruppe soll auch britische und japanische Staatsbürger ermordet und Geiseln aus Deutschland, Dänemark und Italien bewacht haben.

Prozess in USA

Das wohl bekannteste Mitglied war der 2015 bei einem Drohnenangriff getötete Brite Mohammed Emwazi alias „Jihadi John“. Das vierte Mitglied der Gruppe sitzt in türkischer Haft.

Der 36-jährige Kotey und der 32-jährige Elsheikh wurden Anfang 2018 in Syrien von kurdischen Einheiten gefasst. Sie wurden im Oktober 2019 angesichts des türkischen Einmarschs in Nordsyrien in den Irak gebracht und befanden sich dort in Gefangenschaft der US-Armee. Großbritannien hat den beiden mittlerweile die Staatsbürgerschaft aberkannt.

Ihnen soll nun in den USA der Prozess gemacht werden. Kotey und Elsheikh werden in insgesamt acht Anklagepunkten Verschwörung zur Geiselnahme mit Todesfolge, Geiselnahme mit Todesfolge, Verschwörung zur Ermordung von US-Bürgern und Verschwörung zur Unterstützung einer Terrorgruppe zur Last gelegt.