Historische Kathedrale in Bergkarabach durch Beschuss beschädigt

Bei dem Bombardement von Bergkarabach ist nach armenischen Angaben eine historische Kathedrale getroffen worden. Wie die Regierung in Eriwan heute mitteilte, wurde die Kathedrale Christi des Heiligen Retters in der Stadt Schuscha durch den Beschuss der aserbaidschanischen Streitkräfte beschädigt. Die Regierung veröffentlichte auf ihrer Facebook-Seite Fotos von den Schäden an der symbolträchtigen Kirche, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Armenien erbaut worden war.

die Kathedrale Christi des Heiligen Retters in der Stadt Schuscha (Bergkarabach)
APA/AFP/Aris Messinis

Die Gefechte zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Südkaukasus-Region Bergkarabach waren am 27. September wiederaufgeflammt. Beide Seite machen sich gegenseitig für Angriffe auf zivile Einrichtungen und die Zivilbevölkerung verantwortlich.

Russland, die USA und Frankreich vermitteln in dem Konflikt mit der Minsk-Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Aserbaidschans Außenminister Jeyhun Bayramov wollte sich dazu heute in Genf mit OSZE-Vertretern treffen und die Sicht Bakus erklären.

Kurz bietet Gespräche in Österreich an

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bot Armenien und Aserbaidschan heute einmal mehr Gespräche in Österreich zur Lösung des Konflikts an. Er habe in einem Telefonat mit Armeniens Regierungschef Nikol Paschinian seine Hoffnung auf eine friedliche Lösung zum Ausdruck gebracht, twitterte Kurz heute, „und unser Angebot wiederholt, Gastgeber für eine weitere Gesprächsrunde zwischen den beiden Konfliktparteien zu sein“.

„Österreich war immer ein Ort des Dialogs , und wir werden weiter Deeskalation und direkte Gespräche fördern“, schrieb der Bundeskanzler auf Twitter. Kurz zeigte sich von der anhaltenden Eskalation in Bergkarabach „sehr besorgt“. „Österreich ruft zu einem Ende der Kampfhandlungen auf und unterstützt Verhandlungen unter Schirmherrschaft der Minsk-Gruppe der OSZE“, so Kurz.

Paschinian und der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev hatten zuletzt im März des Vorjahres am Sitz der OSZE in Wien in einem rund zweistündigen Gespräch über eine mögliche Lösung des Konflikts um Bergkarabach gesprochen. Damals empfing auch Kurz die beiden – getrennt voneinander.