Haushalte bleiben Hauptansteckungsherd

Eine Taufe in Tirol und ein Almabtrieb in Kärnten: Zwei anschauliche Fallbeispiele von Ansteckung mit dem Coronavirus in der Kalenderwoche 40, vorgestellt hat sie der Vorsitzende der CoV-Kommission, Ulrich Herzog, gestern bei der Ampel-Pressekonferenz.

Sie stammen aus der neuen Clusteranalyse der AGES, die wesentlich zur Bewertung der Kommission beiträgt und die weiterhin den Haushalt als Ansteckungsherd Nummer eins mit fast 60 Prozent der Fälle aufzeigt.

„Die Schule als Ansteckungsort stimmt nicht“, stellte Herzog fest. Bildungscluster würden zwar zunehmen, so Herzog, jedoch seien es Lehrer, Pädagogen und Betreuer, die das SARS-CoV-2-Virus mitbringen. Die Zahlen der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) für die Kalenderwoche 40 – 28. September bis 4. Oktober – zeigen 430 Cluster mit 1.573 identifizierten Fällen, jedoch nur 14 Cluster mit 71 Fällen (4,5 Prozent) findet man unter dem Setting Bildung.

Herzog: Kaum Infektionen bei organisierten Events

Mit 252 Clustern sind hingegen fast 60 Prozent dem Haushalt zugeordnet, mit 709 liegt der Anteil der Fälle bei rund 45 Prozent. In den Bereich Freizeit fielen 87 Cluster, sie machten 20,2 Prozent der Cluster aus mit insgesamt 374 Fälle. Auf dem dritten Platz landete in der aktuellen Analyse der Bereich Arbeit. 29 Cluster wurden hier identifiziert (6,7 Prozent aller Cluster), insgesamt gab es 155 SARS-CoV-2-Fälle mit Bezug zur Arbeit.

Die Sinnhaftigkeit der Clusterfindung ergibt sich in der dadurch erleichterten Eindämmung der Virusausbreitung und zur Einschätzung der epidemiologischen Entwicklung der SARS-CoV2-Infektion. Die Clusteranalysen wirken sich nicht nur auf die CoV-Ampel, sondern auch auf die Maßnahmen im regionalen Bereich aus, wie Herzog weiter ausführte. „Bei großen, organisierten Veranstaltungen kommt es kaum zu Infektionen, da hier klare Sicherheitskonzepte vorliegen“, so Herzog.