Mexiko fordert von Kirche Entschuldigung bei Indigenen

Rund 500 Jahre nach der Eroberung von Mexiko durch die Spanier verlangt die Regierung des lateinamerikanischen Landes eine Entschuldigung der katholischen Kirche bei den indigenen Völkern der Region.

Die Kirche, die spanische Krone und der mexikanische Staat sollten öffentlich um Verzeihung bitten für die seit der Eroberung an den Urvölkern verübten Verbrechen, hieß es in einem Schreiben, das Mexikos First Lady Beatriz Gutierrez Müller heute Papst Franziskus im Vatikan übergab.

2021 jährt sich zum 500. Mal die Eroberung des heutigen Mexikos durch die spanischen Konquistadoren um Hernan Cortes. In seinem Schreiben an den Pontifex bat der mexikanische Präsident Andres Manuel Lopez Obrador auch um einige Leihgaben für das Jubiläumsjahr wie den Borgia-Kodex, ein aztekisches Manuskript, Karten der früheren Azteken-Hauptstadt Tenochtitlan und Dokumente der Nahuatl-und Tolteken-Kulturen aus den Beständen des Vatikans.

Der Linksnationalist Lopez Obrador präsentiert sich häufig als Anwalt der Urbevölkerung. Rund 15 Millionen der etwa 126 Millionen Mexikaner gehören einer der zahlreichen indigenen Gemeinschaften wie Nahuatl, Maya und Zapoteken an. Viele leben in Armut und haben nur schlechten Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung.