Kolumbiens Ex-Präsident aus Hausarrest entlassen

Der frühere kolumbianische Präsident Alvaro Uribe ist aus dem Hausarrest entlassen worden. Ein Freiheitsentzug ohne formelle Erhebung einer Anklage sei nicht zulässig, begründete das zuständige Gericht gestern in der Hauptstadt Bogota die Entscheidung. „Gott sei Dank“, schrieb der ehemalige Staatschef auf Twitter. Der rechtskonservative Politiker war in dem südamerikanischen Land Präsident zwischen 2002 und 2010.

Archivbild von Kolumbiens Ex-Präsident Alvaro Uribe
Reuters/Luisa Gonzalez

Der Oberste Gerichtshof hatte Uribe Anfang August unter Hausarrest gestellt, um zu verhindern, dass er Ermittlungen der Justiz behindert. Der 68-Jährige soll Zeugen bestochen und unter Druck gesetzt haben, um sie zum Schweigen zu bringen. Uribe und seine Familie werden beschuldigt, Verbindungen zu paramilitärischen Gruppen gehabt zu haben, die in Kolumbien zahlreiche Verbrechen begingen.

Der Ex-Präsident verzichtete inzwischen auf seinen Sitz im Senat, woraufhin das oberste Gericht die Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft abgab. Dieser Wechsel der Instanzen führte nun zu seiner Freilassung. Uribe ist in Kolumbien sehr umstritten. Seine Anhänger verehren ihn wegen seiner Politik der harten Hand gegen linke Guerillaorganisationen. Gegner machen ihn für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen während seiner Amtszeit verantwortlich.