OECD: Globale Steuerreform würde Staaten Milliarden bringen

Die geplante Steuerreform auf internationaler Ebene würde den beteiligten Staaten nach Schätzungen der OECD riesige Beträge zusätzlich in die Kassen spülen. Pro Jahr dürften die Einnahmen aus der Körperschaftssteuer weltweit um 50 bis 80 Mrd. Dollar (42 bis 68 Mrd. Euro) steigen, teilte die Industriestaaten-Organisation heute in Paris mit.

Zusammen mit bereits geltenden US-Regeln könnten es sogar 60 bis 100 Mrd. Dollar pro Jahr sein. Das wären bis zu vier Prozent der jetzigen Einnahmen aus der Besteuerung von Unternehmen.

Am Freitag hatten sich 137 Länder unter dem Dach der OECD auf ein Grundgerüst geeinigt. Wichtige technische Details sind aber weiterhin offen. „Wir sind auf der Zielgeraden“, sagte OECD-Steuerexperte Achim Pross. „Wir sind aber noch nicht ganz da.“ Auch die politische Einigung fehlt noch.

Abhängig von der finalen Ausgestaltung können sich die Auswirkungen noch ändern, betonte die OECD. Gesucht wird ein Konsens zu zwei Säulen – einer globalen Mindeststeuer und einer neuen Verteilung der Besteuerungsrechte auf digitale Dienstleistungen zwischen den Ländern, vor allem zwischen Industrie- und Schwellenländern. Es wäre die größte Steuerreform seit Jahrzehnten. Mit ihr sollen die Regeln an das Digitalzeitalter angepasst werden.